Getestet: Telegram

Nachdem Facebook nun WhatsApp übernommen hat, schreien viele auf, dass es mit der Sicherheit nur noch weiter bergab gehen kann. Und als dann auch noch gestern ein kleiner Systemausfall bei WhatsApp dazukam, war das Geschrei um Facebook und dessen Übernahme auch wieder in vollem Gange.

Viele weichen nun auf Alternativen aus. Aber welche lohnen sich überhaupt?

Ich habe mir auf Empfehlung ^^ einmal die App „Telegram“ angesehen. Muss dazu sagen, das ich persönlich kein großer Fan davon bin, ständig neue Messenger Apps zu testen. Nachdem mir beispielsweise „Viber“ irgendwie zu puristisch war (ein wenig Spaß mit Smileys darf’s für mich dann doch sein) und es eh kaum einer genutzt hat, dachte ich mir, probierst du doch mal den WhatsApp Klon aus. Telegram. Übrigens hat mir auch Google Hangouts nicht sooo zugesagt. Dafür gibt es zwar eine nette Integration für Chrome (wäre wahrscheinlich auch ein bisschen blöd, wenn es das nicht gäbe, da ja Hangouts und Chrome aus dem Hause Google kommen…), aber hier hat man nicht immer sofort gesehen, wenn eine neue Nachricht ankam. Von den (für mich) hässlichen Smileys mal ganz abgesehen. :|

Viel zu erklären gibt es bei dem Messenger nicht, denn optisch unterscheidet er sich wenig bis kaum vom begehrten Dienst „WhatsApp“. Allerdings unterscheidet sich „Telegram“ in Punkto Sicherheit von WhatsApp. Laut den Entwicklern wird eine 256-Bit AES-Verschlüsselung verwendet. Wir erinnern uns hier an die Problematik unter iOS. Hier werden Chatverläufe sogar in der iCloud gespeichert. Auf Deutsch: Wird ein Kontakt in eurer Liste, der iOS nutzt, gehackt, schon steht der ganze Chatverlauf mit dem gehackten User, aber auch mit den anderen Usern, dem Hacker offen.

Ein weiterer Unterschied: Bei „Telegram“ handelt es sich um Open Source Software. Dass heißt, diese Software ist kostenlos. Und das scheint sie aktuell wohl auch zu bleiben.

Und, ein für mich persönlich riesengroßer Pluspunkt: Der Messenger ist nicht an ein Handy gebunden. Dass heißt, ihr könnt „Telgram“  auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen. Oder sogar auf dem Desktop! Den Download dazu gibt es bei CHIP. Wie das ganze Funktioniert? Mit einer PIN. Diesen sendet euch der Dienst auf euer Handy bzw Smartphone (dessen Nummer ihr hinterlegt) und gebt anschließend genau diese PIN bei der Installation auf dem Desktop oder dem Zweitgerät ein.

Übrigens wird auch die Enter-Taste bei externen Tastaturen unterstützt. Für Vielschreiber, die „Telgram“ zum Beispiel auf dem Tablet mit externer Tastatur nutzen, eine große Hilfe.

Im Test konnte der Messenger auch mit seiner Schnelligkeit begeistern. Kaum gesendet, schon erschien der „berühmte“ zweite Haken, dass die Nachricht beim Gegenüber auch angekommen ist.

Die Desktop-Version bietet zwar keine Smileys, aber zumindest lassen sich auch Anhänge versenden. Sowohl auf dem Desktop als auch auf dem mobilen Gerät lassen sich Anhänge problemlos übertragen. So sendet ihr eurem Gegenüber im Handumdrehen einfach einen Screenshot von eurem Desktop oder sonstigen Aktivitäten auf dem Computer, die man sonst umständlich für WhatsApp mit dem Handy abfotografiert hat.

Weiterer Pluspunkt: Erhält man eine Nachricht, erscheint über der Uhr ein kleines Popup, auf dem ihr genau seht, wer euch eine Nachricht geschickt hat. In der Taskleiste zeigt Telegram ebenfalls an Hand einer kleinen Zahl an, das eine oder mehrere neue Nachrichten da sind. Das lässt sich, wenn man es nicht wünscht, in den Einstellungen mit ein-zwei Klicks auch abstellen. Wer will, lässt sich via Tonsignal informieren. Auf dem Smartphone könnt ihr euren Kontakten sogar einen eigenen Ton zuweisen. Dann wisst ihr direkt, wer euch geschrieben hat.

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Mein Fazit: Eine gelungene Alternative zu WhatsApp. Nun muss man nur noch seine Kontaktliste zum Wechseln begeistern.